Wir hatten diese Saison ja ganz viel Zeit bis zu den Hochtagen der Fasnacht. Gefühlt ist das Jahr aber so schnell verflogen, dass wir nach Weihnachten überrascht waren, dass es bald losgeht. Also, wie immer, Organisation auf den letzten Drücker. Wir haben uns aber zusammengerissen und das dann doch ganz ordentlich organisiert. Zwei Wochen vor dem Schmotzige hatten wir uns bei Weißwurst, Bier, Wein und Mineralwasser kurz geschüttelt und Aufgaben verteilt. Einige von uns waren am Samstag vor dem Schmotzige beim Wagen aufmöbeln und abends als Sprüchleaufsager von Regina Graf-Martin beim Jakobiner-Konvent (Jakobiner Konstanz e.V.), die voriges Jahr dazu verurteilt wurde 10 Fasnachtsprüchle von 10 Kindern (vom Alter war nicht die Rede ;-)) aufsagen zu lassen. Das war ein cooler Einstand in die diesjährige Fasnacht.
Am Butzenlauf waren wir traditionell wieder als Zuschauer unterwegs, der sehr stimmungsvoll war. Leider hatten wir nicht die besten Plätze, da wir mal wieder ziemlich spät waren. Aber danach, vor dem Donato und im Außenbereich der Steinernen Kugel, war es dann recht lustig und es hatte sich angefühlt, wie ein vorweg genommener Schmudo. An dem hatten wir uns nicht zu viel vorgenommen … zwei unserer Neufenschdergugger sind gleich am Donnerstag ausgefallen, sodass wir in mittlerer Stärke unterwegs waren. Klassisches Programm: Wagen richten, zur Marktstätte gehen, dort ein wenig schnurren, dann rechtzeitig zum Obermarkt, unseren Platz fürs Tribunal sichern, Rübe ab für Uli Burchardt fordern (die dran blieb … ehrlich gesagt war er gar nicht schlecht), mit dem Gedanken "Golf von Wollmatingen" schwanger gehen, Gässle, mit befreundeten Narren schwätzen, kurz in der Nepomukstube vorbeischauen und dann, als Novum, im Stefanskeller Abend zu essen. Danach nochmal kurz gässle und dann den Abend ausklingen lassen. Übrigens, am Schmotzigen war das Wetter ok, aber nicht strahlend. Es hatte sogar teilweise leicht geregnet. Das sollte sich dramatisch ändern.
Freitag und Samstag sind eher ruhige Tage, unsere jungen Fenschdergugger waren allerdings am Samstag inkognito unterwegs.
Sonntag, wie immer, unser Hoch- und Pflichttag. Wir waren auch tatsächlich mit 16 Fenschderguggern auf dem Umzug. Nur zwei waren krankheitsbedingt verhindert. Wie immer starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück im Paradies und machten uns dann auf den Weg zur Registrierung (als freie Gruppe) und Aufstellung. Das war in diesem Jahr nicht einfach, da die Umzugsroute aufgrund von Straßensperrungen geändert wurde und die Organisation etwas überfordert war. Aber da jeder sehr engagiert war und auch die Narren aufgrund des Kaiserwetters extrem gut gestimmt waren, hat dann doch alles prima geklappt. Hervorzuheben sind die Ordner der Kamelia Paradies, die uns beim Einschleusen in den Zug zum Beginn der Rosgartenstraße sehr tatkräftig und verständnisvoll geholfen hatten. Ein großes Lob und Dankeschön dafür! Der Umzug selbst war sehr stimmungsvoll. Viele Menschen säumten die Straßen und ganz ganz viele waren verkleidet. Der Umzug verging wie im Flug, hat viel Spaß gemacht und schwupp waren wir am Münsterplatz. Eigentlich eine tolle Location für die Auflösung, aber leider hat man, anders als sonst in der Neugasse, wenig von den anderen Umzugsteilnehmern mitbekommen. Wie auch immer, wir hatten viel Spaß und der Münsterplatz ist natürlich schon ein Highlight.
Wir standen dann auch bis zum Sonnenuntergang dort und bewegten uns im Anschluss noch etwas durch die Gassen. Einige von uns waren dann partymäßig unterwegs, die Oldies wandelten Richtung Paradies, Reste essen. Gut gestimmt ging es dann ab nach Hause.
Montag, auch das hat Tradition. war eine Abordnung der Fenschdergugger beim Speckessen der Kameler. Es war etwas anders also sonst, da die Galerie im Stefanshaus aufgrund von Brandschutzauflagen nicht genutzt werden konnte. Hat aber der Stimmung keinen Abbruch getan. Die Rettichportionen waren im Vergleich zum letzten Jahr stabil auf mittlerem Niveau ;-) Wie immer ging auch Rettich-Togo für die arbeitende Bevölkerung. Nach dem Speckessen war dann bei erneutem Kaiserwetter Marktstätte angesagt, Endpunkt des Kinderumzugs. Da wollten wir uns einen guten Platz sichern. Zwischen dem Schaumkusswerfen der Trolle und dem Seilhüpfen/Expresskarusell der Teufel hatten wir einen super Standort ;-)
Wir waren übrigens nicht mit Spielen unterwegs, sondern hatten wirklich nur dem Narrentreiben zugeschaut. Und das hat sich wirklich gelohnt. Die Löwinnen aus Überlingen waren eine Augenweide :-) Manche behaupten, wir hätten Eierlikör ausgeschenkt, was ich mir nicht wirklich vorstellen kann. Jedenfalls waren allerdings am Abend unsere Eierlikörvorräte erschöpft ;-)
Fasnachtsdienstag ist traditionell eher ruhig. In der Regel ist ein Fenschdergugger unterwegs. So auch dieses Jahr. Leider kam er aus nicht vorhersehbaren Gründen etwas zu spät zum Kärrelerennen. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht und abends konnte er sich mit den anderen Fenschderguggern zur Hexenverbrennung bei den Münsterhexen vereinigen und den Abend bei Pizza in der Seekuh ausklingen lassen.
Schee war die Fasnacht und die Erweiterung mit jungen tut uns gut. Ich sehe mit Zuversicht auf die Fasnacht 2026.